Über 20 neue Kurse laden ab April zur Begegnung mit Sprache, Kultur und Kulinarik Japans ein. Die Berliner Volkshochschulen haben ihr Angebot erweitert und bieten zahlreiche Gelegenheiten, in die japanische Welt einzutauchen – ohne das Stadtgebiet zu verlassen. Von Sprachkursen bis Kampfkünsten, von Handwerk bis Shibori – das neue Programm ist vielfältig und praxisnah. An 12 Standorten in Berlin finden Interessierte wohnortnah ein passendes Angebot.
Inhaltsverzeichnis:
- Japanische Holzkunst in der Volkshochschule Hohenzollerndamm
- Ninjutsu-Kurs für FLINTA* in Berlin Mitte
- Shibori-Färbetechnik in Friedrichshain-Kreuzberg
- Sprach- und Lesekurse mit Yuko Keller und Aya Puster
- Kochen mit Ritsuko Günther und Hiroyo Nakamoto
- Angebote außerhalb Berlins
Japanische Holzkunst in der Volkshochschule Hohenzollerndamm
Ab Juni vermittelt der Kurs „Die Kunst der japanischen Holzverbindung“ traditionelle Bautechniken ohne Nägel, Leim oder Schrauben. Teilnehmende lernen, wie man Hocker, Tische und dekorative Gegenstände aus Holz nach alten japanischen Prinzipien herstellt. Die Verbindungstechniken beruhen auf Jahrhunderte altem Wissen aus dem Zimmermannshandwerk Japans. Durch praktisches Arbeiten vertiefen die Teilnehmenden ihre handwerklichen Fähigkeiten.
Der Kurs richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene und ist besonders für Personen geeignet, die Interesse an nachhaltigem Bauen und traditioneller Verarbeitung von Materialien haben. Die Kursleitung übernehmen Fachleute mit direktem Bezug zur japanischen Baukunst.
Ninjutsu-Kurs für FLINTA* in Berlin Mitte
Im Mai startet ein spezieller Selbstverteidigungskurs mit Fokus auf Ninjutsu. Das Angebot richtet sich ausdrücklich an Personen, die sich als Frauen, inter, nicht-binär, trans oder agender definieren. Diese Zielgruppe findet in klassischen Sportvereinen oft keinen geschützten Raum.
Die Techniken des Ninjutsu lehren, die Energie eines Angriffs umzulenken und mit Alltagsgegenständen zu reagieren. Dabei stehen nicht Kraft oder Geschwindigkeit im Vordergrund, sondern strategisches Verhalten. Der Unterricht beinhaltet verschiedene Szenarien zur Selbstverteidigung, die auf realistische Alltagssituationen abgestimmt sind.
Shibori-Färbetechnik in Friedrichshain-Kreuzberg
Am 26. und 27. Juli dreht sich im Workshop „Textiles Upcycling – mit Shibori Färbetechnik“ alles um alte Stoffe und neue Muster. Shibori ist eine traditionelle japanische Technik zur Stofffärbung, bei der gefaltete, gebundene oder geknotete Textilien in Farbe getaucht werden.
Im Mittelpunkt steht das kreative Wiederverwerten alter Materialien. Teilnehmende kombinieren Stoffstücke, färben sie gemeinsam und erschaffen neue textile Flächen für Kleidung oder Dekoration. Die Technik basiert auf Prinzipien, die ursprünglich für die Herstellung einfacher Kimono genutzt wurden. So verbindet der Kurs Nachhaltigkeit mit kultureller Praxis.
Sprach- und Lesekurse mit Yuko Keller und Aya Puster
Auch Sprachbegeisterte kommen auf ihre Kosten. Ende April beginnt ein neuer Japanisch-Kurs auf dem Niveau A1.3 unter der Leitung von Manga-Übersetzerin Yuko Keller. Der Fokus liegt auf der aktiven Anwendung in Rollenspielen und Interview-Übungen. Für Lernende mit Grundkenntnissen bietet der Kurs eine praxisnahe Vertiefung.
Im Juli startet ein Lektürekurs, der sich an Fortgeschrittene richtet. Gelesen wird „Minwa: Alte Volksmärchen aus Japan in ganz einfachem Japanisch“ von Aya Puster. Ziel ist es, das Leseverständnis zu fördern und vorhandene Sprachkenntnisse durch authentische Texte anzuwenden.
Kochen mit Ritsuko Günther und Hiroyo Nakamoto
Japanische Küche ist in Berlin besonders beliebt. In zwei Kursen mit Ritsuko Günther lernen Teilnehmende vegane Varianten von Teriyaki (am 09.05.) und Sushi (am 20.06.) zuzubereiten. Besonderes Augenmerk liegt auf Zutaten, die in Deutschland erhältlich sind.
Beide Kurse beinhalten einen kulturellen Teil. Im Kimono präsentieren die Kursleiterinnen japanische Lieder und Tänze. Musik und Bewegung ergänzen das kulinarische Erlebnis. Am 28.06. leitet Hiroyo Nakamoto einen weiteren Kurs: „Japanische Süßigkeiten ‚Mizorekan‘ und Teezeremonie“. Mizorekan wird aus Agar-Agar, Reis und Azuki-Paste hergestellt und zum Abschluss bei einer traditionellen Teezeremonie serviert.
Angebote außerhalb Berlins
Auch Volkshochschulen in anderen deutschen Städten bieten ähnliche Kurse an. Wer sich für Japan interessiert, kann über die Webseite des Deutschen Volkshochschul-Verbands passende Angebote in der eigenen Region finden. Die Vielfalt des Programms zeigt, wie sehr sich die japanische Kultur in Deutschland verankert hat – ob in Sprache, Küche oder Kunst.
Quelle: Sumikai