Berlin und Tokyo pflegen seit über 30 Jahren enge Beziehungen. Diese Partnerschaft reicht über Politik und Wirtschaft hinaus und umfasst auch Architektur, Universitäten, Musik, Popkultur sowie Gastronomie. Besonders in den Bereichen Robotik, Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit arbeiten Hochschulen beider Städte eng zusammen. Die kulturelle Präsenz Japans zeigt sich in Berlin in vielfältiger Form – von Cosplay-Events über elektronische Musik bis zu gehobener Barkultur.
Inhaltsverzeichnis:
- Der Sony-Bau am Potsdamer Platz als architektonisches Symbol Japans
- Auch in der Hochschullandschaft ist die Kooperation sichtbar
- Von Sukiyaki bis Kushiage – Vielfalt japanischer Küche in Berlin
- Cocktails mit Shochu, Sake und Yuzu – die Barkultur im japanischen Stil
- Sake-Kultur und Berliner Initiativen rund um japanische Getränke
Der Sony-Bau am Potsdamer Platz als architektonisches Symbol Japans
Das Dach des Sony-Zentrums erinnert an den heiligen Berg Fuji. Es prägt damit die Silhouette Berlins mit einem klaren Hinweis auf die japanische Herkunft des Konzerns. Die Verbindung aus moderner Technik und kultureller Symbolik steht sinnbildlich für die engen Beziehungen beider Länder.
Auch in der Hochschullandschaft ist die Kooperation sichtbar
Berliner Universitäten arbeiten eng mit japanischen Institutionen in Bereichen wie KI und nachhaltiger Entwicklung zusammen. Diese wissenschaftlichen Projekte werden häufig durch gemeinsame Förderprogramme und Austauschinitiativen ergänzt.
Von Sukiyaki bis Kushiage – Vielfalt japanischer Küche in Berlin
Das gastronomische Angebot japanischer Küche hat sich in Berlin stark erweitert. Neben Klassikern wie Sushi und Ramen gibt es neue kulinarische Konzepte. Beispiele:
- Udagawa in Steglitz: Traditionelle Sukiyaki-Gerichte
- 893 Ryotei: Nikkei-Küche – Fusion zwischen Japan und Südamerika
- Kushinoya: Kushiage – frittierte Spieße auf japanische Art
- Ushido: Authentisches japanisches BBQ
In Lokalen wie Shiori, Zenkichi oder Oukan treffen moderne Präsentation und fein abgestimmte Menüs aufeinander. Besondere Menü-Konzepte und Atmosphäre machen diese Adressen zu beliebten Anlaufpunkten.
Cocktails mit Shochu, Sake und Yuzu – die Barkultur im japanischen Stil
Japanische Barkultur beeinflusst Berlins Cocktailszene spürbar. Techniken wie der „Hard-Shake“ oder handgeschnitzte Eiskugeln sind Standard in modernen Bars. Das „893 Ryotei“ bietet etwa den „Cherry Blossom Colada“, während das „Sticks & Sushi“ mit Kreationen wie dem „Yuzu Zoo“ punktet.
Auch das neu eröffnete „Stoke“ in Kreuzberg überzeugt mit Cocktailvarianten wie dem Adonis auf Sake-Basis. Alkoholfreie Drinks wie der „Lemon Koji“ mit Grüntee und Honig runden das Angebot ab.
Die „Bar Neiro“ bringt das japanische Konzept der Jazz-Kissa nach Berlin. Hier steht Musik im Fokus – nicht als Hintergrund, sondern als Haupterlebnis. Die derzeit geschlossene „Himitsu Bar“ am Potsdamer Platz zeigte eindrucksvoll, wie sich japanische Barkonzepte mit urbanem Design verbinden lassen.
Sake-Kultur und Berliner Initiativen rund um japanische Getränke
Sake erhält durch Projekte wie das „Atelier Ginza“ neue Aufmerksamkeit. Ilka und Kai Fryder vertreiben in Wilmersdorf über 50 Sorten, darunter auch seltene Varianten wie Awamori oder Shochu. Ihr Ziel: mehr Aufklärung über Herkunft und Herstellung dieser Spezialitäten.
Die jährlich im Herbst stattfindende „Berlin Sake Week“ bringt das japanische Nationalgetränk in Bars und Lokale der Stadt. Mitorganisiert von Alexander van Hessen, bietet sie Tastings, Workshops und Cocktail-Sessions. Die „Goldfisch Bar“ in Friedrichshain etwa demonstriert eindrucksvoll die Einsatzmöglichkeiten von Sake im modernen Drink.
Mit wachsendem Interesse an authentischer, flüssiger japanischer Kultur nimmt auch die Zahl entsprechender Lokale in Berlin weiter zu. Von Cocktailbars über Weinhandlungen bis zu spezialisierten Restaurants: Berlin entwickelt sich zu einem Zentrum für japanischen Geschmack auf europäischem Boden.
Quelle: BCB